Was den Wein Prägt: Der Boden
- Bodentypen im Weinbau -



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Allgemeines zu den Bodentypen im Weinbau

Die Bodentypen haben sich in Millionen von Jahren durch physikalische und chemische Verwitterung gebildet. Die meist horizontalen Bodenschichten haben verschiedene Eigenschaften.

Die Wurzeln der Reben nehmen Nährsalze, Nährstoffe und Spurenelemente aus den Böden auf und geben Protonen (H+) und Anionen (OH-) ab.

Verschiedene Gesteine speichern die Wärme unterschiedlich. Schiefer ist ein besserer Wärmespeicher als Ton oder Sand. Sandböden drainieren besser, sie lassen mehr Wasser durch als Tonböden. Je saurer der Boden umso pointierter fällt die Säure im Wein auf.

Tonboden im Weinbau

Hier entstehen kräftige, vollmundige Weine mit Säure. Die Weine können dezent nach frischem Töpferton riechen.

In trockenen Jahren ist der schwer wasserdurchlässige Ton ein Segen, kann aber unter feuchten Bedingungen zur früheren Reife von wässrigen Trauben mit weniger Zuckergehalt führen.

Tonböden bestehen aus Verwitterungsprodukten in Plättchenform, die elektrostatisch kleben und unterschiedliche Tonanteile haben. Bei höherem Sandanteil spricht man von magerem Ton.

 Sandboden im Weinbau

Auf Sandboden gewachsene Weine sind säurearm, weich und duftig. 

Sand ist ein Verwitterungsprodukt harter Gesteine, oft mit oft hohem Quarzanteil. Sand drainiert gut. Die dadurch bedingt verhaltene Wasserzufuhr an die Reben lässt den Trauben Zeit zur Reife.

Die Gebiete mit vorwiegend Sandböden werden übrigens von der Reblaus überwiegend gemieden.

Kalkstein im Weinbau

Hier entstehen komplexe, intensive und mineralische Weine mit guter Säure. Gebiete mit viel Kalkstein sind das Burgund und die Champagne.

Kalkstein ist weit verbreitet, meist als kohlensaurer Kalk mit viel Kalciumcarbonat. Er ist aus Sedimenten von Korallen, Muscheln und Schnecken (Muschelkalk) oder aus Seeablagerungen (Süßwasserkalk) entstanden. Ein durch hohen Druck umkristallisierter Kalkstein ist der Marmor.

Weicher Kalkstein, der zu einem weißen Pulver zerfällt, nennt man Kreide. Die große Porösität des Kalksteins lässt einen guten Wasserabzug und das Durchdringen der Rebwurzeln mit Wasser zu.

Schiefer im Weinbau

Hier wachsen leichte, mineralische und rassige Weine mit spritziger Säure - wie geschaffen für den Riesling. Ein Gebiet in Deutschland mit besonders viel Schiefer ist die Mosel.

Schiefer ist gepresstes Sedimentgestein, das unter hohem Druck aus Ton und Schlamm in der Tiefsee entstanden ist. Die Form der Schieferplatten geht aus den unterschiedlichen Sedimentschichten hervor. Es gibt roten und grauen Schiefer, Tonschiefer sowie Blauschiefer. Kristalliner grünlich-grauer Schiefer (Phyllit) ist aus gepresster Lava und Vulkanasche entstanden.

Schiefer hat ein gutes Wärmespeichervermögen - optimal für den Weinanbau in kühleren Gebieten.

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