Die Philosophie

Das Bioweinportal soll einen nahezu vollständigen Überblick über biologisch anbauende Winzer und deren Weine im deutschsprachigen Raum geben mit Bewertungen und Beschreibungen von einem Teil der Weine.

Es werden auch Winzer und Biolabels vorgestellt, nicht eigentlich fassbare Qualitäten beschrieben, besondere Kräfte, die bei der Betreuung der Reben hinzugezogen werden. Winzer, die in bestimmten Zeitphasen mit Ihren Reben sprechen, andere, die im Rebhang schlafen oder welche, die nur in bestimmten Mondphasen ernten.

Ich glaube nicht, dass Biowinzer die besseren Menschen unter den Winzern sind, aber ich weiß, dass sie sich für einen besseren und sichereren Weg für alle im Weinbau Beteiligten und die Weingenießer entschieden haben. 

Herzliche Grüße 

Ihr Dieter Mainka

 

                                                                           <<

Liebe Nutzerinnen und Nutzer des Bioweinportals,
einige Worte zur Idee und Intention dieses Portals.

Das Bioweinportal soll Ihnen einen nahezu vollständigen Überblick über die biologisch anbauenden Winzer und deren Weine geben - zunächst für den deutschsprachigen Raum, später auch erweitert auf Europa. Dabei werde ich auch einen Bewertungsvorschlag inklusive Beschreibung abgeben - anfangs nur für eine kleinere Anzahl einzelner Weine.

Vor etwa 20 Jahren habe ich angefangen, mehrmals im Jahr einzelne Weinbauern in ihren Betrieben aufzusuchen, um vor Ort ihren Wein zu kaufen und die individuellen Geschichten der Winzer zu hören. Genauso lange reisen meine Frau und ich mit einer Freundesgruppe jährlich in unterschiedliche Weingegenden und besuchen mehrere Tage hintereinander dort ansässige Winzer.

Ich bin dabei auf Winzer gestoßen, die neben der biologischen Anbauweise auf weitere Geheimmittel vertrauen. So traf ich auf Weinbauern, die in bestimmten Zeitphasen mit ihren Reben sprechen und sich somit eine bessere Qualität erhoffen, andere Winzer ernten ihre Trauben nur in bestimmten Mondphasen und einer schläft sogar zeitweise im Rebhang.

Es gibt also noch andere Qualitäten. Außer dem ökologischen und biologischen Anbau gibt es den biologisch-dynamischen Anbau, der auf der Grundlage von Rudolf Steiners Lehre, der Anthroposophie, fußt, einer spirituellen Weltanschauung, die um 1900 entstanden ist, mit einer für damals neuen Konzeption der Einheit von Mensch und Welt.

Im konventionellen Weinanbau habe ich in einzelnen Betrieben selbst miterleben können, wie Angestellte - auch von Topwinzern - mit ihrem Traktor Pestizide und Insektizide in Weinfelder spritzten, wobei diese wiederum - durch den Wind bedingt - auch schon mal um die ungeschützten Traktorlenker gewirbelt wurden. Hierbei stellte ich mir die Frage, wie ernst es diese Winzer mit ihrem Wein und der mit Rückstandsfreiheit halten würden, wenn sie ihre Angestellten nicht entsprechend kontrollieren und vielleicht auch unwissentlich solchen Bedingungen aussetzen.

Aber auch ein korrekt eingesetzter und gut geschützter Landarbeiter im konventionellen Weinanbau überraschte uns auf unserer Weintour 2015 an einem Steilhang am Mittelrhein, als er sich in seinem modernen, gelben Schutzanzug und mit einer Atemmaske - ähnlich wie ein Astronaut verkleidet - an einer Motorseilwinde den Steilhang herunterließ und mit einer Motorspritze präzise Gifte auf die Reben auftrug, was sehr aufwendig aussah, und bei uns Respekt und gewisse Ängste auslöste. Sein oben auf dem Fahrweg stehendes Einsatzfahrzeug war hoch beladen mit Kanistern, auf denen das bekannte Gefahrenzeichen mit Totenkopf und Knochen prangte.

Die konventionell produzierenden Winzer und deren Verbände argumentieren häufig, dass alle Gifte bei der Traubenernte abgebaut seien, und dies exakt kontrolliert werde. Die Ergebnisse der Analysen bestätigen das auch, aber,  ist die Sicherheit tatsächlich immer gewährleistet? Man hört auch immer wieder, dass biologische Betriebe mit viel Kupfer arbeiten und auch hier verschiedene Probleme entstehen würden. Insbesondere Weinbauern an Mosel und Ahr argumentieren, dass die geringe Größe der Felder es nicht zulasse, biologischen von konventionellem Weinbau zu trennen. In besagten Gegenden werde ja mit Hubschraubern gespritzt.

Ein konventionell anbauender Winzer präsentierte mir eines Tages stolz zwei Fassproben von gleichen Trauben der gleichen Lage. Der Wein aus dem kleinen Fass schmeckte mir vorzüglich. Der andere, im großen Fass ausgebaute Wein wirkte geschönt, durch Zusätze buttrig und war für meinen Geschmack unwirklich rund. Der Winzer sagte, dass er durch erlaubte Zusätze dem Geschmack der Kunden während der Weinverarbeitung entsprochen habe. Auch Biobauern werden durchaus solche Schönungsmaßnahmen vornehmen, gefühlt aber seltener.

Ich glaube nicht, dass Biowinzer die besseren Menschen unter den Winzern sind, aber ich weiß, dass sie sich für einen besseren und sichereren Weg für alle am Weinbau Beteiligten entschieden haben.

Zweifelsohne ist der Alkohol ab einer bestimmten täglichen Menge das Hauptproblem des Weinkonsums. Doch ich selbst habe ein besseres Gefühl, wenn ich Wein aus biologischem oder zumindest ökologischem Anbau trinke.

Ich glaube zudem, dass man für sich selbst mit der Zeit biologisch hergestellte Weine entdeckt, die sehr bekömmlich sind und hervorragend schmecken.

Vielleicht haben einzelne Menschen durch die Umstellung auf Biowein einen kleinen Überlebensvorteil: wie der Angestellte im Bioweinbau, der nicht mehr benötigte Arbeiter der chemischen Industrie oder auch jene, die ihr Trinkwasser wieder aus reinem Grundwasser beziehen können. Einen sichtbaren Vorteil hat auf jeden Fall die Natur, denn gesunde Böden ermöglichen es vielen Pflanzen zu wachsen und Tieren - durch den Verzicht auf Pestizide - zu überleben.

Durch den Zwang zur Alternative, wie z. B. die Anzucht resistenterer Weinreben, kann der biologische Weinanbau in Zukunft durch die Einsparung von chemischen Produkten - vor allem in trockeneren Anbauregionen - ökonomischer als der konventionelle Weinanbau werden. Die neuen Rebzüchtungen machen zudem neue Geschmacksüberraschungen möglich.

Biologische Weine scheinen mir lediglich im Preissegment unter fünf Euro die Flasche schwieriger zu finden. In den anderen Preissegmenten ist die Auswahl an köstlichen Weinen zwar geringer, aber den konventionell hergestellten Weinen sowohl geschmacklich als auch preislich zumindest ebenbürtig. Immer mehr biologisch produzierende Winzer stellen geschmackliche Spitzenweine her und werden zu den Top-Winzern der einzelnen Regionen gezählt.

Sowohl die Anzahl der biologisch produzierenden Winzer als auch die Anzahl der Bioweinkonsumenten nimmt im deutschsprachigen Raum jährlich zu.

In sehr trockenen Anbauregionen wie beispielsweise in Chile, Zentralspanien, Süditalien und auch in großen Bereichen der USA und Australien kann weitgehend auf die Benutzung von Pestiziden und Insektiziden verzichtet werden, sodass dort immer mehr Betriebe ganz auf biologische und ökologische Herstellung umgestellt haben.

Mein Ziel ist es, auch diese ferneren Regionen zukünftig in das Bioweinportal aufzunehmen, was jedoch aufgrund der hohen Anzahl an Betrieben eine große Fleißaufgabe werden wird.

Ich wünsche Ihnen bei der Nutzung des Bioweinportals viel Vergnügen!

Ihre Korrekturen, Anregungen und Ideen nehmen wir gern entgegen.

Herzliche Grüße,

Ihr Dieter Mainka                                                                                                                                                                                  << zurück