Gift im  Wein ?


Wein ist ein Lebensmittel mit dem Gift Alkohol, gesundheitsschädlich bei Frauen ab 12 Gramm (ein Glas Wein), bei Männern ab 24 Gamm (zwei Gläser Wein).

Schwangere dürfen gar kein Alkohol trinken, nach neuen Erkenntnissen kann dieser das ungeborene Leben bereits in kleinsten Mengen schädigen.

Die weiteren Gifte, die im Wein gefunden werden, gehören nicht hinein, sie sind unberechenbar, z. T. krebsfördernd, nervengiftig und erbgutverändernd

Im Jahr 2016 wurden der französichen Gesundheitsbehörde Daten bekannt, die eine fünffach höhere Krebsrate bei Kindern aus bestimmten Weinorten im Bordeaux belegen.

Der Weinkäufer sollte seine Weine nicht aus dem Regal „Wein mit Gift hergestellt“ nehmen, diese sind nur geringfügig billiger.

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Wein ist ein Lebensmittel mit dem Gift Alkohol, der bei Gärung der Weintrauben entsteht. Zu einer Verlängerung der Lebenserwartung führen bei Frauen Weinmengen von 0,125 l, bei Männern 0,25 l täglich. Bei höheren Mengen kommt es zu einer verminderten Lebenserwartung. Schwangere dürfen strikt keinen Alkohol trinken, dieser schädigt die Gehirnentwicklung des Foeten. Weitere Informationen zu Biowein und Gesundheit finden Sie auf diesem Portal unter Weinwissen/Biowein und Gesundheit.

Die weiteren Gifte, die im Wein gefunden werden, gehören nicht hinein. Sie sind unberechenbar, da zum Teil krebsfördernd, neurotoxisch (nervengiftig) oder mutagen (erbgutverändernd). Ohne diese Substanzen wären auch Unfälle durch einen direkten Kontakt mit ihnen auf dem Weinberg oder durch Abdriften des Spritznebels in die Nachbargrundstücke vermeidbar, wie es das Erlebnis von Herrn K. aus Hessen verdeutlicht: "Die Kinder spielten im Garten, plötzlich fing der Landwirt unmittelbar daneben auf dem Feld mit dem Spritzen an. Alle standen wir im Nebel. Mir schoss das Blut aus der Nase, Atemnot und Kopfschmerzen. Alle flüchteten wir ins offen stehende Haus. Auf Nachfrage sagte der Landwirt, dass er ,Pointer SX' und ,Ariane-C' versprüht hätte, das alles sei nicht schlimm" (PAN Germany, Leben im Giftnebel).

Im Jahr 2016 wurden der französischen Gesundheitsbehörde Daten bekannt, die eine fünffach erhöhte Krebsrate bei Kindern aus bestimmten Weinorten im Bordeaux belegen. Speziell wird dabei Preignag genannt. Die Schule des Ortes liegt unmittelbar an einem Rebfeld. (siehe "Krebs aus Weinbergen - Entwickelt sich ein Sturm?")

Der Einsatz dieser Gifte könnte spätestens beim Einkauf von Wein vermieden werden: doch die meisten Weinkonsumenten bedienen sich aus dem Regal "Wein mit Gift hergestellt". Warum greifen sie nicht nach dem Wein aus dem anderen Regal, der als "Wein ohne Gift hergestellt" deklariert ist? Die Preise für die Weine aus dem zweiten Regal sind - anders als zum Beispiel beim Kauf von Bio-Gemüse - nur geringfügig höher. In beiden Regalen finden sich ab etwa sechs Euro Literpreis gut mundende Weine und ab 12 Euro Literpreis exzellente Weine aus deutschsprachigen Weinanbaugebieten.

Wäre nun noch das Argument, dass auch bei Biowinzern schwarze Schafe mitmischen können und Gift im Wein verbleibt. Auch das stimmt und kann nie vollständig ausgeschlossen werden.

Daher empfehle ich, Wein bei fünf bis zehn verschiedenen Winzern einzukaufen. Noch sicherer ist es, sich Weine aus fünf verschiedenen Regionen auszuwählen, da Giftskandalen oft regionale Absprachen zu Grunde liegen.

Die Bezeichnung ökologischer und biologischer Wein darf nach EU-Verordnung nur verwendet werden, wenn der Hersteller keine chemisch-synthetischen Substanzen einsetzt. Sie entstehen zum Beispiel auch durch Abdrift aus benachbarten Feldern oder durch Lesegutlagerung auf kontaminierten Flächen.

Es gibt keine Grenzwerte für die einzelnen Gifte im Wein, nur Grenzwerte für Weintrauben und Grenzwerte für die Aufnahmemenge des Menschen (ADI-Wert nach WHO/Weltgesundheitsbehörde). Aber nach diesen Werten kann der Weintrinker bei täglichem Weinkonsum zu einer kumulierten jährlichen Aufnahme von über 10 Gramm je Pestizid kommen.

Die Meinung mancher konventionell arbeitenden Winzer stellt sich sehr konzentriert im Portal www.Keko-fair.de dar. Unter dem Stichwort Pestizide heißt es dort: "Trotz des vielfach intensiven Pestizid-Einsatzes sind im Wein und Sekt kaum Rückstände nachweisbar. Denn die Gärprozesse und Reinigungsschritte sorgen dafür, dass der Wein weitgehend unbelastet bleibt. Dass trotzdem immer wieder geringe Mengen gefunden werden, ist ein Indikator für die großen im Anbau verwendeten Mengen. Gesundheitlich bedenklich sind die Rückstände im Wein aber nicht. Zum einen sind die Rückstände, wenn vorhanden, sehr gering. Zum anderen wird Wein in der Regel nicht regelmäßig in größeren Mengen getrunken, so dass Sie nur wenige Rückstände aufnehmen."

In Gesprächen mit konventionell arbeitenden Winzern habe ich Elemente dieser Argumentationskette immer wieder gehört.

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Bereits im Römischen Reich gab es Gift im Wein: Blei kam durch die Bleigefäße in den Wein und in den Traubensaft. Der 
amerikanische Medizinhistoriker Dr. S. Gilfillan glaubt, dass besonders die römische Oberschicht durch diese chronische Bleivergiftung kränkelte und es so zum Niedergang des römischen Reiches kam.

 

 

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BEREITS VOR 2.000 JAHREN GIFT IM W
EIN

Bereits im Römischen Reich gab es Gift im Wein. Das Blei kam durch die Bleigefäße in den Wein und in den Traubensaft. Die römische Oberschicht trank aus Bleibechern, Trinkwasser entnahmen sie aus Bleirohren. Der amerikanische Medizinhistoriker Dr. S. Gilfillan glaubt, dass besonders die römische Oberschicht durch diese chronische Vergiftung kränkelte, und es so zum Niedergang kam. Die Römer wussten um die Bleivergiftungen der Arbeiter in den Bleiminen, ahnten aber nichts von der Akkumulation kleiner, täglich aufgenommener Bleimengen in ihren Körpern, was toxikologisch nachgewiesen ist. Symptome wie Blutarmut, Gewichtsabnahme und Wahnsinn
können bereits nach einer täglichen Aufnahme von 1mg Blei auftreten.

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Brunnenvergifter wurden im Mittelalter 
hingerichtet.

Eine Karte des Schweizer Umweltamtes zeigt kritische Werte

von Pestizidrückständen in Gewässern an 70 Prozent der Messtellen.

 

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BRUNNENVERGIFTER

Im Mittelalter wurden Brunnenvergifter hingerichtet, heute dagegen findet man Pestizide in großen Mengen im Wasser der Bäche und Flüsse, besonders wenn landwirtschaftliche Nutzflächen nahe an den Gewässern liegen. Eine Karte des Schweizer Umweltamtes zeigt kritische Werte an 70 Prozent der Messstellen. So wurden beispielsweise 89 verschiedene Pestizide aus dem Eschelisbach am Bodensee isoliert. (SRF-Beitrag 6.6.2017: "Winzer sprühen Gift - Die Behörden schauen weg.")

Außer über die Giftigkeit des Alkohols ist unser Wissen über die Folgen der weiteren, im Wein enthaltenen Giftreste dürftig. Es muss auch davon ausgegangen werden, dass viele Ergebnisse von Tierversuchen mit Pestiziden - die meist im Auftrag großer Chemieunternehmen erstellt werden - nur zum Teil veröffentlicht werden.
Deshalb versuchte Greenpeace in den letzten Jahren verstärkt mit Hilfe verschiedener Kampagnen aufzuklären und ein Problembewusstsein dafür zu schaffen. Umfangreiche und gut lesbare Informationen zu Gift in Lebensmitteln finden sich auf der Internetseite dieser unabhängigen Organisation.

Die Folgen von Pestizid-Rückständen im Trinkwasser sind nicht eindeutig abzusehen. Die Grenzwerte hierfür sind wohl meist eher willkürlich gewählt. Selbst bei einem heutigen Stopp des Pestizideinsatzes werden die Gewässer durch Bodenauswaschungen noch jahrelang davon belastet bleiben.

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Die Industrie bietet den konventionell arbeitenden Winzern über 50 verschieden Substanzen für den Baukasten zur Weinproduktion an, auch gentechnisch verändert Enzyme.

 

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Substanzen für den Baukasten der Winzer

Für den Winzer bietet die Industrie zur Weinherstellung über 50 verschiedene Substanzen im Baukasten an, dabei viele Enzyme, die auch unter Verwendung gentechnisch modifizierter Organismen hergestellt sein können. In Deutschland selbst sind keine gentechnisch veränderten Enzyme erlaubt.

Cellulase                 zur Extraktion von Aromen aus den Traubenschalen
Glucanasen            zur Klärung des Mosts
Pektinasen             zur Klärung des Mosts
Hemicellulasen      zur Extraktion von Tanninen

  • Zur Aufsäuerung des Weins können die aus gentechnisch veränderten Mikroorganismen hergestellten Produkte allergische Reaktionen hervorrufen: dazu gehören E300, E353, E330, E334.
  • Zur Konservierung nutzt man E296, E270.
  • Zur Schönung verwendet man Gummi arabicum und Zucker.
  • E1105, Lysozym, wird aus Hühnereiweiß hergestellt; kann ein Allergen sein und kann gentechnologisch hergestellt werden. Es dient zum Herauszögern des biologischen Säureabbaus.
  • E1201, PVPP/ Polyvinylpolypyrrolidon, ist ein Polymer/ Kunstharz zur Schönung. Es bindet Weinfarbpigmente und wirkt allergisierend. Da es nach Anwendung vollständig entfernt wird, gilt es als Hilfsmittel.
  • E466, Carboxymethylcellulose, setzt man zur Stabilisierung ein, damit kein Weinstein ausfällt.
  • E242, DMDC/ Dimethyldicarbonat, wird von Lanxess als Velcorin/Kaltentkeimungsmittel vertrieben. Die Substanz ist giftig, auf den Kanistern findet sich der Totenkopf. Im Wein löst sich DMDC nach kurzer Zeit in Kohlendioxid und Methanol auf.
  • Sorbinsäure nutzt man zur Konservierung.
  • Zur Entsäuerung der Weine sind Zusatzstoffe erlaubt, welche die Säure binden: Kaliumtartrat, Kaliumbicarbonat (kohlensaurer Kalk), Calciumtartrat. Es gibt die einfache Entsäuerung mit kohlesaurem Kalk, die Doppelsalzfällung nach dem Acidex-Verfahren und eine Malitex-Ensäuerung.
  • Rübenzucker zur Aufzuckerung ist erlaubt.
  • Tannine werden zur Strukturverbesserung eingesetzt.
  • Aktivkohle aus Asche von Tieren oder Pflanzen nimmt man zur Reinigung von Fehlaromen.
  • Chitin-Präparate aus Krustentierschalen, Schönungsmittel und Stabilisator, schmerzstillend und antibakteriell. War früher Bestandteil von Frubienzym.

Weine sollen nicht voller Bakterien sein oder durch Oxidation komplett auf der Strecke bleiben. Aber Informationen und mögliche Risiken sollten plastischer gemacht werden. Die EU kann hier weiter ordnen. Die Bio-Zertifizierung der EU garantiert auch im Keller eine eingeschränkte Auswahl der Substanzen. Die Biolabels geben ihren Mitgliedern durchgehend wesentlich strengere Auflagen. Diese Weine kommen dem Naturwein sehr viel näher. Der achtsame Biowinzer benötigt kaum eine Korrektur aus dem Weinbaukasten.

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In Deutschland sind etwa 600 Pestizide zugelassen. Auf der  europäischen Weinanbaufläche, die nur drei Prozent der Agrarfläche ausmacht,
werden 20 Prozent aller Pestizide versprüht. 20 kg Pestizide werden im

konventionellen Weinbau pro Hektar Rebfläche aufgebracht, umgerechnet einen Teelöffel pro Flasche Wein.
Auch im konventionellen Weinbau versucht man den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren. Noch findet man in 40 Prozent der konventionell angebauten Produkte Pestizidrückstände.

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Pestizide im Wein

In Deutschland sind etwa 600 Pestizide zugelassen. Der Umsatz liegt bei zwei Milliarden Euro pro Jahr - mit steigender Tendenz in den letzten Jahren.

Der Weinbau in Europa ist eine Intensivlandwirtschaft mit besonders wertvollen Produkten. Laut PAN (European Pesticide Action Network) werden auf diesen Flächen, die nur 3 Prozent der europäischen Agrarfläche ausmachen, 20 Prozent aller Pestizide versprüht. 

Etwa 20 kg Pestizide werden im konventionellen Weinbau pro Hektar Rebfläche in einem Jahr aufgebracht. Das ist umgerechnet etwa ein Teelöffel pro hergestellte Flasche Wein.

Die Hersteller jener Weine, die mit Gift hergestellt werden, versichern, dass die beim Weinanbau und der Verarbeitung angewendeten Gifte nicht mehr im Endprodukt erscheinen, was häufig nicht stimmt, wie die weiter unten angeführten Tests zeigen. 

Das Werbeargument für pestizidfreie Weine und auch die Vermutung, dass in südeuropäischen, trockenen Regionen weniger Pestizide eingesetzt würden, entsprechen nicht der Realität. So wurden in eingelegten Weinblättern aus der Türkei 45 verschiedene Pestizide identifiziert, ein Teil davon ist in der EU verboten.

Inzwischen versucht man im konventionellem Weinanbau den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren. In Frankreich hat das Programm "ECOPYTO2" das Ziel, den Pestizidverbrauch bis 2025 um 50 Prozent zu reduzieren. In Deutschland heißt das Pendant dazu "Nationaler Aktionsplan zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmittelnv (NAP)". Noch findet man in etwa 40 Prozent der konventionell angebauten Landwirtschaftsprodukte Rückstände von Pestiziden. Synthetische Insektizide lassen sich häufiger im Billigweinanbau und im Spitzenweinbau ausmachen, z. B. in Cru Classes im Bourdeaux, wo die Weinbauern kein Risiko eingehen wollen. Zunehmend werden auch im deutschen konventionellen Weinbau ökologische Methoden übernommen, wie zum Beispiel die Pheromon-Verwirrmethode. 

Sehr genaue Angaben über Pestizide im Wein finden sich in der Veröffentlichung "Grenzwerte von Pestiziden im Wein 2016“ von Dr. Reinhard-Holger Casselmann.  Bei allen - im Portal seines RHC-Weinkontor e.K. - angebotenen Weinen legt er Wert auf eine umweltgerechte und nachhaltige Herstellung. Genaue Angaben zu Grenzwerten veröffentlichte er zudem noch in einem Gastartikel im „Online-Wein-Magazin“ mit dem Titel "Pestizide im Wein - Ein Dauerbrenner".

Im Biowein-Anbau verwenden die Winzer Kupfer und organischem Schwefel gegen Pilzbefall der Reben. Daher findet sich im Biowein bis zu 0,5 mg Kupfer pro Liter Wein. Der Tagesbedarf eines Menschen liegt bei 1 bis 3 mg.
In einer 2008 von PAN initiierten Untersuchung von 34 konventionell angebauten Weinen fanden sich in allen Weinen Rückstände von einem bis zehn verschiedenen Pestiziden. Von sechs getesteten Bioweinen wies ein Wein geringe Rückstände eines Pestizids auf.

Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart untersuchte 2010 21 deutsche Weine aus konventionellem Anbau. Bei 18 Weinen fand man Pestizid- Rückstände, die angeblich innerhalb der vorgegebenen Grenzwerte lagen.
Für Wein gibt es aber keine Grenzwerte, sondern nur für Keltertrauben.

Pestizide werden eingesetzt als

  • Fungizide gegen Pilze
  • Akerizide gegen Milben
  • Herbizide gegen Pflanzen/Unkraut.

In der Stoffdatenbank der Europäischen Union fanden sich 2017 Grenzwerte zwischen 0,2 und 3,0 mg/kg für neun zugelassene Insektizide (Insektengifte), für acht Herbizide (Unkrautvernichter) zwischen 0,01 und 0,1 mg/kg und für 36 Fungizide (Anti-Pilzmittel) zwischen 0,15 und 15 mg/kg.

In einer 2016 von Greenpeace durchgeführten Untersuchung ("Pestizide im Schweizer Weinbau, Giftfrei Trinken") wurden 33 Wirkstoffe gefunden. Davon standen 23 auf der Greenpeace Blacklist, weil diese humantoxisch wirken oder das Ökosystem inakzeptabel stören. Vier Substanzen davon sind nicht einmal zugelassen: Acetamirprid, DDT, Antrachinon und p,p' DDE (Dichlordiphenyldichlorethen). In acht konventionellen Weinen fanden sich mindestens zwei verschiedene Wirkstoffe, in zwei untersuchten Bioweinen keiner.

Im Dezember 2011 untersuchte die Universität Leipzig menschlichen Urin auf Glyphosphat. Die gefundenen Werte schwankten zwischen 0,5 und 2 ng Glyphosphat pro ml Urin. Der Trinkwassergrenzwert liegt bei 0,1 ng/ml.

In den USA fand sich bei einem Test in 100 Prozent der getesteten Weine Glyphosphat. 2016 ließ Greenpeace Weine untersuchen: in 64 Prozent der Weinproben wurde Glyphosat nachgewiesen. Die WHO hat mehrfach den Verdacht auf die krebserzeugende Wirkung geäußert.

Die im konventionellen Weinbau verwendeten Substanzen, wie Pestizide, können bei Verbleib im Wein potentiell giftig sein. Besonders problematisch sind die in der EU für die Landwirtschaft bereits verbotenen Gifte, die sich aber in außereuropäischen Produkten finden lassen - also auch im Wein.

In Deutschland können in den Landesuntersuchungsämtern bis 600 verschiedene Gifte identifiziert werden. Einzelne Landesbehörden untersuchen bis auf 300 verschiedene Substanzen; aber auf welche, wird von ihnen nicht bekannt gegeben, damit potentielle Täter nicht ausweichen.

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Im Wein wurden bislang eine Vielzahl Schädlingsbekämpfungsmittel gefunden.

 

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Nachgewiesene PESTIZIDE IM WEIN 

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Acetamiprid ist ein Insektizid gegen
Larven der Fruchtfliege und andere Schädlinge. Die Schädlinge werden
durch Anknabbern der Blätter durch die über die Pflanzenwurzel
aufgenommenen Blätter getötet. Das 2008 beobachtete Massensterben der Honigbienen wird auf diese Insektizidklasse zurückgeführt.

Im Tierversuch treten Gedächtnisstörungen auf, im menschlichen Körper wird ein nervlicher Dauerreiz mit Zittern und Bluthochdruck ausgelöst.
Eine japanische Studie hat 4.000 Patienten gefunden, die sich im Krankenhaus mit diesen Symptomen vorstellten. Zurückzuführen auf zu hohe Konzentrationen von dieser Gruppe der Neonicotinoide (Nikotinähnliche Pestizide) in Obst, Gemüse und Tees.
Die Substanz führt bei Ratten zu einer verminderten Immunabwehr.

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Acetamiprid

Ein Insektizid gegen die Larven der Fruchtfliege und andere Schädlinge. Die Schädlinge werden nach Anknabbern der Blätter - durch über die Pflanzenwurzeln aufgenommenes Gift - getötet. Das 2008 beobachtete Massensterben der Honigbienen wird auf diese Insektizidklasse zurückgeführt. Der Einsatz soll entsprechend einer EU-Maßgabe auf nicht Bienen anziehende Pflanzen reguliert werden. Durch dieses Insektizid werden Gehirnprozesse gestört, die mit einer verminderten Wahrnehmung und Lernleistung sowie verminderter Orientierung im Raum einhergehen. Bienen können somit Flugspuren nicht mehr verfolgen.
Im Tierversuch zeigt sich, das Acetamiprid die Entwicklung des Nervensystems stören kann und infolge dessen Gedächtnisstörungen auftreten. Die gesetzliche Grenze von Acetamiprid in Lebensmitteln ist in der EU noch immer zu hoch. Die EFSA (European Food Safety Authority) hat 2014 die bisher nicht umgesetzte, erhebliche Verminderung der Grenzwerte in Lebensmitteln gefordert.Eine japanische Studie (Taira K 2014 "Human neonicotinoids exposure in Japan", Japanese Journal of Clinical Ecology 23(1) 14-24, PDF) hat bei 4000 Patientinnen festgestellt, die sich im Krankenhaus vorgestellt hatten, dass ihre Symptome wie Tremor (Zittern) auf zu hohe Rückstände von Neonicotinoiden (Nikotinähnliche Pestizide) in Obst, Gemüse und Tees zurückzuführen sind.Im menschlichen Körper wird durch dieses Pestizid ein nervlicher Dauerreiz hervorgerufen mit Schweißausbruch, Bluthochdruck und Blutbahnverengung. Es können Schäden an der Herzmuskelatur entstehen. Die Reduktion der zellulären Immunabwehr durch Acetamiprid wurde 2009 an Versuchen mit Ratten dargestellt
(Mondal, S. "Die Auswirkungen von Acetamiprid über Immunsystem bei weiblichen Wistar-Ratten", proc.Zool.Soc.62(2) 109-117. 2009). Neonicotinoide werden von Pflanzen z. B. in die Blätter und Früchte aufgenommen und sind nicht abwaschbar. Menschen können sie über die Haut aufgenehmen, z.B. beim Waschen von Salat.Die Substanz wird auch als flüssiges Spritzmittel mit dem Wirkverstärker PBO gegen Stallfliegen, Flöhe, Wanzen und Getreideschimmelkäfer zum Beispiel als „Xilin Power S" von der Schweizer Firma Stählerne vertrieben mit dem Vermerk: "Die Wirkung tritt sofort ein. Knock down Effekt. Menschen und Tiere fernhalten bis Sprühbelag getrocknet ist.“

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Azoxystrobin ist ein Mittel gegen Pilze, welches in Zusammenhang mit Fischsterben gesehen wird. Bisher ist keine Gesundheitsgefährdung für Menschen bekannt.

 

 

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Azoxystrobin
Ein in der EU zugelassenes Mittel gegen Pilze, das nicht bienengefährlich ist. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit veröffentlicht im Zulassungsbericht aber eine mittlere Toxizität für Vögel und Säuger.

Eine gesundheitliche Beeinträchtigung des Verbrauchers ist nicht zu erwarten.

In Zusammenhang mit dem Fischsterben wurde in den Kiemen verendeter Fische Azoxystrobin in erhöhter Konzentration gefunden.

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Benthiavalicarb
Ein Fungizid (Pilzmittel), das gegen Mehltau eingesetzt wird. Es ist giftig für Fische und auch für Marienkäfer.

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Boscalid ist ein Pilzschutzmittel und vor DDT das häufigste in Bodenproben nachgewiesene Pestizid. Es gibt Hinweise für krebsfördernde Wirkung beim Tier. Das Bundesamt für Verbraucherschutz gibt an: "Verdacht auf krebserzeugende Wirkung, kann möglicherweise die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen."


 

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Boscalid

Das Fungizid (Pilzmittel) hemmt den Elektronentransport in der Mitochondrien-Membran. Es ist sehr langlebig und hat eine Halbwertszeit von über 3 Monaten. In einer von Greenpeace durchgeführten europaweiten Bodenprobenanalyse wurde veröffentlicht, dass in 38 Prozent aller Bodenproben Boscalid enthalten war, damit häufigstes, dort nachgewiesenes Pestizid vor DDT. 

Es gibt Hinweise für die cancerogene (krebsfördernde) Wirkung beim Tier. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit gibt in seinem Zulassungsbericht für das Produkt Viverda mit den Wirkstoffen Epoxiconazol, Pyraclostrobin und Boscalid die Einstufung RX040 gemäß Paragraph 4 der Gefahrstoffverordnung an: "Verdacht auf krebserzeugende Wirkung " und für RX062: "Kann möglicherweise die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen.“ und für RX063: "Kann das Kind im Mutterleib möglicherweise schädigen." Die Vernetzung mehrerer Produkte in einem kann die Toxizität drastisch erhöhen.

Der Grenzwert für den Einsatz von Boscalid liegt bei max. 5 mg/kg Wein - umgerechnet aus den verwendeten Trauben.   

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Carbendazim ist in der EU seit 2014 als Pilzmittel verboten.
Es findet sich aber in vielen Lacken und ist in der Schweiz im Weinbau noch zugelassen.
Die Substanz ist erbgutverändernd.


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Carbendazim (in der EU verboten)
Es ist ein Fungzid (Pilzschutzmittel). Es wurde nachgewiesen, dass die Keimzellen bei Tieren geschädigt werden. Carbendazim findet sich auch in Farben und Lacken, wobei inzwischen viele Hersteller aus Arbeitsschutzgründenndarauf verzichten. 

In der EU ist es seit 2014 nicht mehr zugelassen, da es mutagen (erbgutverändernd) wirkt und produktionstoxisch (unfruchtbar machend) ist und das Kind im Mutterleib schädigen kann. In der Schweiz wurde es bei Untersuchungen im Weinbau nachgewiesen und ist dort zugelassen, siehe "Pestizide im Schweizer Weinbau" ( www.greenpeace.ch).

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Ciprodinil
Es wird im Weinbau als Fungizid gegen Botrytis (Grauschimmel) eingesetzt. In Verbindung mit Fludioxonil wird es gegen Pilze verwendet. Seine Wirkung ist neurotoxisch. Es ist sehr giftig für Wasserorganismen.

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Dicamba
In den letzten Jahren haben Unkräuter Resistenzen auf Glyphosat entwickelt. Deshalb wird jetzt vermehrt Dicamba hergestellt, z. B. von Monsanto, BASF und DowDuPont. Von dem Herbizid verschont bleibt dicambaresistentes, gentechnisch verändertes Saatgut – z. B. „XTend“ von Monsanto. Da Dicamba leicht flüchtig ist, vernichtet es Pflanzen aus nicht entsprechend gentechnisch veränderten Saaten auf den benachbarten Feldern. Dies führte in den USA zu einer massiven Beschwerdewelle von Landwirten. Monsanto hingegen wirft den Bauern vor, die Anleitung zur Anwendung des Herbizids nicht richtig zu befolgen.

In den USA besteht nahezu die Hälfte des eingesetzten Saatgutes für Sojabohnen aus gentechnisch veränderten Diacamba tolerierenden Saaten. Dicamba wird seit 1965 hergestellt.

Teratogene, karzinogene oder mutagene Effekte sind bei Dicamba bisher nicht bekannt, aber Dicamba ist bienengefährlich.
Hohe Dosen von über 25 mg/kg/Tag führen bei Ratten und Mäusen zu Veränderungen des Lebergewebes und zu einer Gewichtsabnahme.

 

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Dimethoat ist ein Insektizid und
wahrscheinlich krebserregend, es ist im Anbau von Trauben in Deutschland und generell in Frankreich verboten. 2016 wurden vom Sächsischen Landesamt für Umwelt trotzdem in mehreren sächsischen Weinkellereien
kontaminierte Trauben nachgewiesen.

 

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Dimethoat

Ein Insektizid, das nervengiftig und wahrscheinlich krebserregend wirkt. Beim Anbau von Trauben ist Dimethoat verboten. Jedoch wurden 2016 vom Sächsischen Landesamt für Umwelt in mehreren sächsischen Weinkellereien kontaminierte Trauben nachgewiesen.

Dimethoat wird im Obst und Gemüseanbau gegen Fruchtfliegen eingesetzt, besonders häufig bei Kirschen und hat dafür eine Notfallzulassung: Es darf nur bei Starkbefall nach Warndienstaufruf eingesetzt werden.

Das Schweizer Amt für Verbraucherschutz fand bei einer Untersuchung von Kirschen auf  Dimethoat diese Substanz in 13 von 16 Proben (Eric Breitinger in Saldo Nr. 9.14.5.14). Alternativen sind Netze oder teurere Insektizide. Der Wirkgrad gegen die Fruchtfliegen im Weinbau ist sogar umstritten, wenn die Abstände zur Ernte eingehalten werden. Rückstandsbedingte Auflagen 28 Tage vor der Ernte, somit verminderte Wirkung. Inzwischen für Weinreben verboten. In Frankreich am 1.2.2016 generell aufgehobene Zulassung als Pflanzenschutzmittel. 

Nach Einschätzung der EU-Lebensmittelbehörde EFSA (European Food Safety Authority) kann die Substanz schädlich für Menschen sein. US-amerikanische Wissenschaftler haben Hinweise für ein Krebsrisiko gefunden. (Süddeutsche Zeitung, Magazin, 13.04.2016). Trotzdem wurde die Substanz zuletzt 2016 bei sechs von 48 kontrollierten Winzern- mit mehr als zehn Hektolitern Jahresproduktion - in sächsischem Wein nachgewiesen. Die Entsorgung von Dimethoat musste dem Landrat nachgewiesen werden (Sächsische Zeitung SZ-Online, 24.05.2016 und SZ-Online, 21.06.2016). Nach  SZ-Informationen sei die Winzergenossenschaft Meißen mit mehreren 100.000 Litern betroffen gewesen. 

Der Verdacht liegt nahe, dass nicht nur einzelne Winzer die Substanz weiterhin einzusetzen versuchen. Auf der Dresdner Abwassertagung 2017 wurde Dimethoat unter 53 relevanten Substanzen für das Mikromodell „Stoffe im Fluss“ aufgezählt. (Dat-2017, Umgang mit Mikroschadstoffen in Sachsen).

Dimethoat inaktiviert beim Menschen das Enzym Acetylcholinesterase und führt damit zu einer Überflutung von Acetylcholin. Die Symptome sind muskarinartige Effekte mit Spastik der Darmmuskelatur (Bauchkrämpfe) und der Bronchien (Luftnot, Asthma) und Stimulation der sekretorischen Drüsen (Schwitzen). Die präganglionäre  Nervenendplatte wird stimuliert, Katecholamine werden freigesetzt, das heißt, es kommt zu Anstieg des Blutdruckes, zu Herzrasen und Vibrieren der Muskeln. Tierversuche zeigen, dass die Substanz möglicherweise fruchtbarkeits- und entwicklungsschädigend wirken kann. (Chemical Book.com, Dimethoat (ISO) Produkt Beschreibung).

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2,4-Dichlorphenoxyessigsäure
Das Unkrautvernichtungsmittel ist aus dem Vietnamkrieg als eines der Bestandteile des Entlaubungsmittels Agent Orange bekannt. 2016 wurde 2,4-D ohne Überarbeitung der Risikobewertung weiter in Europa zugelassen, in Gruppe 2 B.

Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) hat die Substanz als „möglicherweise krebserregend“ eingestuft.
Es werden Verbindungen mit Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL/Lymphknotenkrebs) und Sarkomen (Weichteilkrebs) hergestellt, die nicht bewiesen sind. Epidemiologische Studien fanden keinen Zusammenhang mit Verwendung dieser Substanz.

Es gibt aber Daten zur Induktion von oxidativem Stress beim Menschen und einer gewissen immunsuppressiven Wirkung – veröffentlicht in „The Lancet Oncology“/Volume 113.

Die Substanz ist seit 1990 in verschiedenen Kombinationsprodukten mit weiteren Herbiziden zu finden.
Die Wirkung auf Pflanzen ist perfide. Sie wirkt wie das Pflanzenhormon Auxin und lässt die Pflanze wachsen. Anders als Auxin kann die Pflanze 2,4-D nicht abbauen und der ununterbrochene Wachstumsreiz führt über Speicherstoffmangel zum Tod der Pflanze. Dikotyle (zweikeimblättrige Pflanzen) können die Substanz über die äußere Schutzhaut aufnehmen. Zu den dikotylen Pflanzen zählen die meisten Unkräuter, aber auch Sonnenblumen, Platterbsen und andere. Monokotyle (einkeimblättrige Pflanzen) wie Zwiebeln, Getreide und Mais nehmen 2,4-D nicht über die oberirdischen Pflanzenteile auf – bei stärkerer Kontamination jedoch über die Wurzeln.


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Fenhexamid
Ein Pilzmittel, das gegen Grauschimmel (Botrytis cinerea) eingesetzt wird. Wird das Mittel erst spät auf Weinreben aufgebracht, kann dies zu einer neurotoxischen Wirkung führen. Bisher gibt es keine Angaben über Giftigkeit bei der Aufnahme von Rückständen. 

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Fenpropidin
Fungizid. Im EU Sicherheitsdatenblatt wird es eingeordnet unter: "Reproduktionstoxisch Kategorie II". Es kann  vermutlich das Kind im Mutterleib schädigen.

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Fludioxonil
Ein Fungizid, das sehr giftig für Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung ist.

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Fluopyram
Ein Fungizid, das vor allem eine krebserzeugende Wirkung hat.

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Glyphosat ist das meist verwendete Herbizid weltweit, es wird im deutschen Weinbau flächendeckend eingesetzt. Der 
US-Konzern Monsanto verwendet Glyphosat im weltweit meistverwendeten Unkrautvernichter „Roundup“. Man erkennt seine Anwendung an den typisch braunen Flächen, die besprühten Unkräuter zwischen den Reben sterben durch Unterbrechung der Stickstoffzufuhr ab.

In Tierstudienmit Mäusen ist durch Glyphosat ein erhöhtes Auftreten von Krebs beobachtet worden.
2017 hat die EU die Zulassung von Glyphosat nach Zustimmung von Deutschland verlängert.

Im Januar 2018 ist Glyphosat Thema in den Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und CDU.

 

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Glyphosat

Glyphosat ist das meist verwendete Herbizid weltweit und galt lange Zeit für uns Menschen als ungefährlich. Es wurde erstmals 1950 synthetisiert, 1974 von Monsanto in den USA patentiert und 1975 als Roundup zur Unkrautbekämpfung auf den Markt gebracht. Der Patentschutz ist im Jahr 2000 abgelaufen, inzwischen stellen über 40 verschieden Firmen die Substanz her.

Glyphosat wird weiterhin im deutschen Weinbau wie auch im gesamten Ackerbau außerhalb biologischer Anbauflächen angewendet. 2018 wurden etwa 40 Prozent der deutschen Ackerflächen mit Glyphosat bearbeitet. Mit etwa 5.000 Tonnen pro Jahr macht Glyphosat ca. 30 Prozent des Herbizidmarktes in Deutschland aus. Zum Einsatz kam es bisher auch zur Unkrautbeseitigung auf Bahngleisen, Autobahnrandstreifen, Wegen, Gärten, Schulhöfen, Parks und Friedhöfen, im Anbau von Weihnachsbäumen usw.

Inzwischen ist in einigen Bundesländern – wie Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Hamburg – der Einsatz von Glyphosat auf Flächen der Allgemeinheit verboten. In einer Studie von Team Integrierte Umweltüberwachung GbR Bremen (TEAM) haben Experten für Umweltmonitoring an 47 Standorten in Deutschland Rindenproben von Bäumen auf Pestizide untersucht. Auch in kilometerweit von Anbauflächen entfernten Schutzwaldräumen wurden verschiedene Pestizide in den Baumrinden nachgewiesen, erklärbar durch Staubverfrachtung. 106 Pestizide ließen sich nachweisen. Neben häufigem Nachweis der leicht flüchtigen Gifte Pendimethalin und Prosufocarb wurde in 55 Prozent der Proben Glyphosat gefunden. Die damit dokumentierte Flüchtigkeit sollte m. E. unter anderem zu einer Neubewertung von verschiedenen Pestiziden durch die EU-Behörden herangezogen werden.

Die Staubverfrachtung erklärt zum Teil die geringen Mengen von Rückständen, die 2014 in 10 Prozent der Biowaren in 423 gezogenen Proben durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit nachgewiesen wurden. 90 Prozent der Bioprodukte waren rückstandsfrei, dagegen nur 24 Prozent der konventionell hergestellten Lebensmittel bei insgesamt 2.390 Proben. Bei Weinen waren nur sechs Prozent rückstandsfrei. Die Rückstände bei den Weißweinen betrug 0,2 mg/Liter, bei den Roten 0,06 mg/Liter. Beim Genuss von zwei Gläsern konventionellem Wein pro Tag nimmt ein Weinliebhaber somit etwa 30 Gramm Rückstände von Giften aus der Weinherstellung auf, bei den meisten Bioweinen dagegen keine Rückstände. Als Orientierungwert für den Beleg der biologischen Weinherstellung gilt ein Richtwert von unter 0,01 mg/kg pro Pestizid.

Im Weinbau erkennt man die Pestizidwirkung an den typischen braunen Flächen zwischen den Reben, die Unkräuter sind durch Unterbrechung der Stickstoffzufuhr abgestorben. Die Weinrebenblätter sollen zum Zeitpunkt der Herbizidbehandlung noch nicht ausgeschlagen haben. Trotzdem können geringere Mengen der Herbizide über die Wurzeln aus dem Boden des Weinbergs aufgenommen werden. Sie gelangen somit in die Rebe und gegebenenfalls in die Trauben und den Wein. 

Weltweit nutzen Landwirte Glyphosat, auch kurz vor der Ernte. Die Abtötung jeglicher Grünpflanzen ermöglicht eine schneller Trocknung. Dieses Verfahren ist in Deutschland seit 2104 weitgehend verboten. In Südamerika sollen sogar die Flächen unter Haselnussbäumen vor der Ernte mit Pestiziden behandelt werden. Die reifen Haselnüsse können dann nach Schütteln der Bäume mit Saugern vom Boden gesammelt werden. Es gibt somit verschieden Wege für Petizidrückstände in der Nahrung. Am häufigsten erfolgt der landwirtschaftliche Einsatz aber nach der Ernte.

Rückstände von Glyphosat wurden bereits in vielen Lebensmitteln nachgewiesen. Eine Langzeitstudie des Bundesumweltamtes zeigt einen Anstieg von Glyphosatrückständen im Urin der Bundesbürger. So wurden 2001 in 10 Prozent, 2013 schon in 60 Prozent der untersuchten Urinproben Glyphosatrückstände nachgewiesen. In Stichproben bei 14 beliebten deutschen Biersorten fand das Umweltinstitut München sogar in allen Proben Glyphosatrückstände.

Der Wirkmechanismus von Glyphosat beruht durch chemische Ähnlichkeit auf der Blockierung des Enzyms 5-Enolpyruvylshikimat-3-phosphat-Synthase. Dieses Enzym wird von Pflanzen und den meisten Mikroorganismen zum Wachstum benötigt. Behandelte Pflanzen sterben durch Aufnahme von Glyphosat über die Blätter schnell ab. Nicht betroffen sind bestimmte – oft ebenfalls von Monsanto entwickelte – gentechnisch veränderte Pflanzen. Somit können die Landwirte ihre Felder vor der Aussaat von Nutzpflanzen von Unkraut befreien. Geringere Mengen von Glyphosat werden über den Boden von den Pflanzen aufgenommen. Die Artenvielfalt geht auf den behandelten Flächen dramatisch zurück. Betroffen sind Insekten, Spinnen, Würmer, Vögel und andere Tiere; in anbaunahen Gewässern auch Fische und Amphibien. Honigbienen verlieren durch Aufnahme von Glyphosat Widerstandskraft gegen bestimmte Krankheiterreger, möglicherweise durch antibakterielle Wirkunken von Glyphosat auf die natürlichen Darmbakterien von Bienen.

In nordamerikanischen Teichen wurden bis 1.700 Mikrogramm Glyphosat pro Liter Wasser nachgewiesen, der EU-Grenzwert für Trinkwasser liegt bei 0,1 Mikrogramm. Glyphosat wird inzwischen von über 40 Unternehmen weltweit hergestellt. Die Giftigkeit unterscheidet sich durch verschiedenartige Formulierungen, so ist das Glyphosat-Ammonium-Salz giftiger. Auch werden einige Produkte mit Aufnahmekatalysatoren zur beschleunigten effizienteren Aufnahme von Glyphosat in die Pflanzen verwendet. 

Glyphosat hat gegenüber vielen anderen Herbiziden eine kürzere Lebensdauer und geht in geringeren Mengen in die Böden über, auch die Giftigkeit für Tiere ist zum Teil geringer als bei anderen Pestiziden. Somit wurde es das häufigste angewendete Herbizid weltweit. Inzwischen werden von Monsanto gentechnisch verändert Nutzpflanzensamen vertrieben. Dadurch können höhere Mengen von Glyphosat auch während der Pflanzenwachstumsphasen auf die Felder aufgebracht werden, mit zunächst höheren Ernteergebnissen. Der spezielle Effekt wird nur bei Verwendung des Originals Roundup von Monsanto/Bayer garantiert. Den zunehmend auftretenden Resistenzen von Unkräutern gegen Glyphosat begegnet Bayer/Monsanto mit höher dosierten Glyphosatformulierungen oder Beimischung anderer Wirkstoffe, wie z. B. 2,4-D (Bestandteil Agent Orange, Entlaubungsmittel im Vietnamkrieg). Weitere genetisch verändert Nutzpflanzen sind im Zulassungsverfahren, sie sind auch auf diese neu entwickelten Herbizide resistent.

Im Frühjahr 2015 wurde Glyphosat von der Weltgesundheitsorganisation als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft. In Tierstudien an Mäusen war zuvor ein erhöhtes Auftreten von Krebs durch Glyphosat beobachtet worden. In Brasilien, wo Glyphosat per Flugzeug weitflächig über Felder mit gentechnisch veränderten, glyphosatresistenten Pflanzen aufgetragen wird, sind die Krebsraten seit 1990 bei Menschen aus diesen Gebieten dramatisch angestiegen. Letztendlich können aber auch andere Gifte oder Beimengungen zu Glyposat dabei eine Rolle spielen. Missbildungen haben sich in diesen Gegenden vervierfacht. Auch im argentinischem Bundesstaat Chaco stiegen Fehlbildungen bei Babys von 2000 bis 2009 auf das Vierfache, nachdem Reis und Sojafelder intensiv mit Glyphosat bearbeitet wurden. Ähnliche Daten sind auch in Paraguay erhoben worden. In Chile ist in der Maule Region die Krebsrate besonders hoch. Hier werden auch Pestizide eingesetzt, die in der EU bereits verboten sind. Glyphosat wird von einigen chilenischen Wissenschaftlern Glyphosat für giftig befunden, das als hochgefährlich eingestufte Herbizid Paraquat wohl immer noch eingesetzt. 

An der Universität von Washington hat ein Team um die Professorin Liane Sheppard sechs Studien aus den Jahren 2001 bis 2008 zu Glyphosat und Krebs in den USA ausgewertet. Für Menschen, die am intensivsten mit dem Herbizid Kontakt hatten, stieg demnach das Krebsrisiko um 41 Prozent. Einbezogen war darin auch eine Langzeitstudie mit 54.000 teilnehmenden USA-Farmern, die 2018 veröffentlicht wurde.

Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung hatte 2018 weiterhin keinen Anhalt für ein erhöhtes Krebsrisiko festgestellt. Monsanto verwies auf 800 wissenschaftliche Studien zu Glyphosat ohne Anhalt für eine Krebsgefahr. Die Stellungnahme des Bundesinstitus übernahm aber gleich mehrere Passagen aus den Herstellerstudien mit fraglicher Neutralität und ohne diese kenntlich zu machen. Herstellerunabhängige Studien waren aber zu diesem Zeitpunkt bereits bekannt. Sie zeigten in Tierversuchen ein erhöhtes Krebsrisiko nach Glyphosataufnahme in der Nahrung. Österreich hat 2019 die Anwendung von Glyphosat verboten, obwohl die EU-Pflanzenschutzverordnung von 2017 die Zulassung bis zunächst 2022 verlängerte.

Bayer hat für die Übernahme des US-Unternehmens Monsanto im Juni 2018 63 Milliarden Dollar gezahlt und war somit zum weltgrößtem Agrarunternehmen aufgestiegen. Bayer-Chef Werner Baumann hat sich dabei anscheinend nicht gegen Risiken, die von Monsantoprodukten ausgingen, vertraglich genügend abgesichert. Im August 2018 hatten Geschworene in San Franzisco dem ehemaligen Hausmeister Dewayne Johnson 251 Millionen Euro Schadensersatzansprüche durch Bayer/Monsanto zugesprochen. Im Oktober 2018 wurde die Höhe auf 78 Millionen reduziert. Der Antrag, das Gerichtsverfahren neu aufzurollen, wurde allerdings abgewehrt. Das Gericht hält den ursächlichen Zusammenhang von Krebs und Glyphosat, bei dem Kläger für erwiesen, zumindest bei unwissentlich falschem Umgang mit der Substanz. Der Börsenwert von Bayer fiel zwischen 2018 und 2109 um über 20 Milliarden Euro und etwa 40 Prozent. Inzwischen sind über 10.000 Verfahren gegen Bayer/Monsanto in den USA anhängig. Davon wurden Anfang 2019 über 1000 Verfahren in einer Multi-District-Klage gebündelt. Hierbei scheint es auch darum zu gehen, ob Monsanto von Risiken wusste oder diese vertuschte.

Der Kläger Ed Hartmann in einem ersten Bellwether-Verfahren (Leithammel-Verfahren) leidet seit 2015 an Lymphdrüsenkrebs. In diesem Verfahren wird in Teil 2 auch darüber gerichtet, inwieweit Monsanto bisher auf die Zulassungsbehörden Einfluss genommen hat. Bereits im Johnson-Fall führte der Rechtsanwalt Wisner eine interne E-Mail von Monsanto auf, in der geschrieben steht: „Man kann nicht sagen, dass Roundup keinen Krebs verursacht“. Im Mai 2019 verlor Bayer/Monsanto den dritten Prozess in den USA. Das Unternehmen soll dem an Lymphknotenkrebs erkranktem Ehepaar Alva und Alberta Pillod zwei Milliarden Dollar, fünf Prozent des Bayerjahresumsatzes, als Strafschadenersatz zahlen – Berufung wurde eingelegt. Das Ehepaar hatte Roundup über Jahrzehnte auf ihren Grundstücken eingesetzt. Die WHO-Krebsforschungsagentur IARC stuft Glyphosat seit 2015 als „wahrscheinlich krebserregend ein“. In Europa besteht das Vorsorgeprinzip, schon die Zulassung eines Mittels ist streng geregelt. In den USA reicht durch ein stärker ausgeprägtes Produkthaftungsgesetz schon der Anfangsverdacht, um ein Unternehmen zu verklagen.

Bayer hat im April 2014 alle 107 Studien, die im Zuge des EU-Zulassungsverfahrens bei der Europäischen Lebensmittelbehörde eingereicht wurden, im Internet öffentlich gemacht. Der europäische Gerichtshof hatte zuvor im März 2019 entschieden, dass Studien über das Krebsrisiko von Glyphosat öffentlich gemacht werden müssen. Nachdem 2019 herauskam, dass Monsanto Dateien über Personen führte, die gegen Glyphosat Stellung genommen hatten, verkündete der Konzern eine sofortige Wende dieser Politik und vermehrte seine Forschungen zu Alternativen für Glyphosat.

Bewahrt Monsanto weiterhin Studien – möglicherweise aus älteren Zeiten – über mögliche genetische Risiken oder Krebsrisiken durch Glyphosat verschlossen auf? Oder, als mögliche Verschwörungstheorie: wurden diese vor dem Monsanto-Verkauf – oder auch schon viel früher – vertuscht?

In dem von Martin Ballaschek argumentativ gut aufgebauten Internet-Artikel vom 12.11.2013 „Faktenchek: Der BUND, Glyphosat und tote Babys“ wird zur Beruhigung versucht, all diese Fakten zu widerlegen - US-Gerichte scheinen da anderer Meinung zu sein.

 

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Iprovalicarb
Ein Fungizid, das vermutlich Krebs erzeugen kann. Allergische Reaktionen bei Hautkontakt sind möglich.

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Mandipropamid
Ein Fungizid, das seit 2013 auch in der EU zugelassen ist und gegen falschen Mehltau eingesetzt wird. Es findet sich in Blättern und Trauben. Die Kennzeichnung erfolgt unter RX040: „Verdacht auf krebserzeugende Wirkung“, so im Zulassungsbericht für das Pflanzenschutzmittel Pergado, das diesen Wirkstoff enthält.

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Spinoasad ist in Insektizid besonders gegen die Kirschessigfliege. Es ist nervengiftig und bienengefährlich und kann Rückstände verursachen.
Spinosad ist zur Läusebekämpfung bei Kindern ab 4 Jahren zugelassen, bisher sind keine Personenschäden bekannt. Es ist teilweise im ökologischen Landbau zugelassen.

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Spinosad

Ein Insektizid, das aus dem Bodenbakterium Saccaropolyspora gewonnen wird. Man setzt es unter anderem gegen Raupen und zur Bekämpfung der aus Südostasien stammenden Kirschessigfliege ein, die sich in den letzten Jahren in Deutschland zunehmend ausbreitet. Spinosad ist neurotoxisch (nervengiftig) für die Schädlinge, es führt zur Lähmung nach Fraßaktivität. Spinosad ist aber auch bienengefährlich und kann Rückstände verursachen.

Es darf aber teilweise im ökologischen Landbau verwendet werden. Spinosad ist zur Läusebehandlung bei Kindern ab vier Jahren von der amerikanischen Gesundheitsbehörde zugelassen. Bisher sind wohl noch keine Personenschäden aufgetreten. Für Studien sind auch Kinder ab sechs Monaten damit behandelt worden. Da das Produkt aber giftigen Benzylalkohol enthielt, bekam es keine Zulassung für Kleinstkinder in den USA.
Bei verschiedenen Biolabels wie Naturland und Bioland ist der Einsatz Spinosads von einer Genehmigung abhängig und wird im Einzelfallverfahren entschieden.

Der Wirkstoff scheint für Menschen und Säugetiere nicht giftig zu sein. Wobei biologische  Spritzmittel nicht weniger giftig als chemische sein müssen. Spinosad ist von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) der minderen akuten Giftigkeitsstufe III zugeordnet. Das Biomittel Rotenon findet man beispielsweise unter der Stufe II. Manche Winzer setzen Spinosad mit versetztem Honigtau ein, um bis zu 40 Prozent des Mittels einzusparen.

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Tebufenozid
Ein Insektizid, das gegen Schmetterlinge und Fruchtschalenwickler eingesetzt wird. Es ist für Wasserorganismen giftig.

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Resümee

 

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Wenn man die Seite Fachmeldungen im Bereich Pflanzenschutzmittel des Bundesamtes für Verbraucherschutz öffnet 
(www.bvlbund/DE/O4-Pflanzenschutzmittel/06-Fachmeldungen/ Pamela-Fachmeldungen-Node.html, findet man jeden Monat mehrere Widerrufe, aber auch Zulassungen von  Pflanzenschutzmitteln.

So wurden zwischen dem 1.1.2017 und dem 6.10.2017 allein sieben Zulassungen eingeschränkt oder widerrufen. Ein paar Beispiele zur Verdeutlichung: Am 28.9.17 erfolgte der Widerruf der Zulassung Bayfidan an Porree. Am 26.9.17 wurde das Pflanzenschutzmittel Morsuvin zugelassen, am 28.7.17 die Zulassung Brazzos widerrufen. Am 29.6.17 ruhte die Zulassung von Ortiva hinsichtlich einer Anwendung an Kohlrabi im Gewächshaus, am 22.5.17 wurde der Rückstandshöchstgehalt für den Wirkstoff Ethofumesat im Kümmel herabgesetzt, am 30.5.17 die Zulassung von Primax und Kalypso an Kohlrabi, am 18.1.17 die Zulassung von Vondag DG widerrufen. Diese offizielle Liste zeigt deutliche Aktivitäten des Bundesamtes.

Meine Verunsicherung in Bezug auf die Grenzen der Kontrollen wächst aufgrund der vermuteten Vielzahl von (noch) zu überprüfenden Pflanzenschutzmitteln. Die Industrie sorgt ja weiter für eine steigende Anzahl zugelassener Pestizide und das nicht nur in der EU, sondern weltweit.

Jeder kann im Internet den vom Bundesamt für Verbraucherschutz veröffentlichten Bericht (2017 für 2015) zum Thema „Nationale Berichterstattung Pflanzenschutzmittelrückstände in Lebensmitteln" aufrufen. Darin wird über 18.164 kontrollierte Lebensmittel berichtet. Laut dieses Berichtes waren 63 Prozent der Proben mit Pflanzenschutzmittel-rückständen detektiert. Davon zeigten 2,1 Prozent Rückstände, die über den zulässigen Grenzen lagen. Keine Überschreitung der Höchstgrenzen fanden sich bei Bananen, Kartoffeln, Karotten, Zitronen. Bei Tafeltrauben fand man bei einem Prozent der Proben Rückstände, die über dem zulässigen Höchstgehalt langen. Bei Mangos und Mandarinen waren es 1,4 Prozent, bei Paprika 2,3 Prozent, bei frischen Kräutern 3,5 Prozent, bei Tee 3,9 Prozent, bei Bohnen mit Hülsen 4,7 Prozent.

Ein Zurück zu einer nachhaltigen biologischen Landwirtschaft, wie es sie vor 150 Jahren gab, wird vermutlich nicht der Weg sein. Die Vermeidung von Pestiziden und anderen potentiellen Giften in der Lebensmittelherstellung ist dennoch eine wichtige Aufgabe und sollte dringend angegangen werden. Die Winzer aus dem deutschsprachigen Raum, die bereits auf einen biologischen Weinanbau umgestellt haben, sind hierbei überraschend Vorreiter. Ihre Weine bleiben für die Zielgruppe erschwinglich und werden ab einem bestimmten Qualitätsniveau sogar preisähnlich zu den konventionell hergestellten Weinen angeboten. Leider sind die Preise bei den  Grundnahrungsmitteln biologisch produzierter Ware noch immer 50 bis 300 Prozent höher als für die aus herkömmlicher Landwirtschaft. In den letzten Jahren führte jedoch die steigende Nachfrage zum Wachstum des Biosegments in Supermärkten und Discountern, mit teilweise sinkenden Preisen für die meist auch noch schmackhaftere Bioware.

Eine Umstellung der Ernährung auf mehr Bio ist in jedem Fall nachhaltiger, schmackhafter und sehr wahrscheinlich auch gesünder. Aber ebenso nachhaltig und budgetstabilisierend ist es, sich nicht immer das neueste Handy-Modell oder alle vier Jahre ein neues Auto zu kaufen und einfach mal die eine oder andere Fernreise auszulassen. Ist schwer, soll auch nur eine Anregung sein.

                                                                                                                                               << zurück