Vorwort - Weinkenner werden



Nach dem Getränk Wasser lernte der Mensch den Wein kennen. Wein wird seit etwa 10.000 Jahren von Menschen aus verschiedensten Gründen getrunken. Er galt früher als reines Getränk, da gelagerter Wein viel seltener verdarb als gelagertes Wasser oder gelagertes Bier.

Wein kann das Leben verändern, schöne Stunden, tolles Essen und gute Musik unterstreichen. Wein kann Phantasien anregen, aber auch Kontrahenten in Verhandlungen oder bei politischen Treffen näherbringen. Wein im Übermaß konsumiert, führt zu Fehlentscheidungen, Krankheiten und – im Einzelfall – ins Unglück.

Die Schönheit des Weines liegt im Gaumen jedes einzelnen Menschen, und jeder wird eigene natürliche Worte für sein Weinempfinden äußern können. Manche werden mit der Zeit erprobter: Sie informieren und üben sich, entwickeln ein Hobby. Manche sammeln Flaschen, jagen sie regelrecht, vererben sie sogar. Wenige benötigen Weinwissen beruflich. Viele benötigen es, um sich außerberuflich oder auch im Beruf zu profilieren.

Wenn man sich auf einer Reise befindet und schon etwas über die Gegend weiß, wird man ein anderes Empfinden haben und andere Orte aufsuchen. Das macht nicht unbedingt glücklicher, aber das Aneignen von Wissen liegt im menschlichen Wesen. Der Umgang mit dem Wissen und Wissensaustausch macht den Menschen oft Spaß.

Aber werdet mit eurem Weinwissen nicht überheblich, nicht zum elitären Snob oder Absolutisten!

So erging es einem Weinwisser vor 3.000 Jahren: Ein Fährmann wird von einem Weinwisser im Dreistromland bei der Überquerung des Tigris gefragt, ob er die Weine von der anderen Uferseite auch so sauer empfinde. Der Fährmann kennt weder die Weine des einen noch des anderen Ufers, muss der Weinwisser etwas distanziert feststellen. Da sich ein Leck im Boot auftut, stellt nun der Fährmann den Weinwisser eine Frage: „Können Sie schwimmen?“

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