Was den Wein prägt: Der Flaschenverschluss

 

Klare, brilliante Weissweine aus deutschsprachigen Anbaugebieten leiden besonders unter geringsten Nuancen von Korkgeschmack durch 2,4,6-Trichloranisol (TCA) und seinen Varianten. Diese Substanz am Korken entsteht durch die Umwandlung von Chlorphenolen durch mikrobielle Tätigkeit im Zusammenspiel mit beispielsweise Chlor oder Pilzsporen. Unterschwellig sind bis 10 Prozent der mit Naturkork verschlossenen Flaschen durch das Vorhandensein weniger Nanogramm TCA betroffen.

Dies muss nicht zwingend durch den Korken entstehen, sondern kann auch vom Weinbergsboden oder aus dem Keller kommen.

Fünfzig Prozent der Korherstellung erfolgt in Portugal von speziellen Korkeichen (Quercus suber), deren Rinde etwa alle 10 bis 20 Jahre zur Korkherstellung geschält wird. Der Nachwuchs ist begrenzt, und somit ist Kork knapp. Mit seiner geringen Sauerstoffdurchlässigkeit ist Kork der ideale Verschluss für langlebige Weine, die mehrere Jahre gelagert werden.

Eine gute Alternative ist der Schraubverschluss. Bekannt auch unter dem Namen „Stelvin“ – einer Wortschöpfung aus den Begriffen „Stelcap“ und „Vin“. Nachteil: Der Wein entwickelt sich langsamer. Inzwischen werden Schraubverschlüsse mit verschiedenen Durchlässigkeitsstufen angeboten.

Der Glaskorken soll in Österreich erfunden worden sein. Hier besteht die Gefahr des Ablösens vom Flaschenhals, sollte die Flasche beispielsweise mal einen Schlag abbekommen.

CORAVIN ist ein voluminöses Gerät, mit dem Wein durch eine dünne Hohlnadel aus der Flasche entnommen werden kann. Mittels durch die Nadel einströmendem Argon-Edelgas wird der Wein aus der Flasche gedrückt, ohne dass der Korken undicht wird. Auf diese Weise kann der Wein in der angebrochenen Flasche noch lange gelagert werden. Ideale Lösung für Restaurants, um Wein-Raritäten glasweise anbieten zu können – aber leider auch für die Weinfälscher dieser Welt.

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